Baumpathologisches Büro Dr. Ferner GmbH


Die kompetente Adresse im Fachbereich Baumpflege, Baumgutachten, Gehölzwertermittlung und Gehölzkrankheiten aus Freiburg.


Holzabbau und Aggressivität

Bedauerlicher Weise werden auch heutzutage noch Bäume gefällt, nur weil an Ihnen Fruchtkörper von Pilzen beobachtet wurden. Selbst wenn es sich hierbei um Holz zersetzende Pilze handeln sollte, ist dies jedoch noch lange kein Grund den oder die Bäume zu entnehmen. Trotz Jahre langer Anstrengung anerkannte Forschungsergebnisse in der Praxis zu etablieren, werden leider immer noch grundlegende Erkenntnisse nicht berücksichtigt bzw. falsch interpretiert.

Ein Beispiel:

Leider werden immer noch vitale Bäume, die zudem als gute Kompartimentierer eingestuft werden (wie z.B. Platanus spp. oder Fagus spp.) gefällt, weil man sich nicht die Mühe macht den Fäuleerreger bis auf Artebene zu bestimmen. Jedoch zeigen die folgenden Darstellungen von Labor- und Freilandstudien, dass sich durch eine einfache Analyse viel Geld durch unnötige Fehlentscheidungen einsparen lässt:

Widerstandsamplituden von Platanenholzproben mit Reaktionszone, welche für bis zu 8 Wochen mit unterschiedlichen Ganoderma Arten inkubiert waren:

Textfeld: 1. G. lipsiense    
Textfeld:  3. G. adspersum
Textfeld: 2. G. resinaceum  

Deutlich ist der erhöhte Bohrwiderstand der Reaktionszone bei den Proben mit G. lipsiense zu erkennen. Dem Pilz war es nicht möglich in der vorgegebenen Zeit selbst unter Optimalbedingungen(!) die Reaktionszone des Baumes zu überwinden. Dies gelang jedoch G. resinaceum als auch G. adspersum, wobei sich G. adspersum bereits nach wenigen Wochen speziell auf den Abbau des Reaktionszonen-bereiches konzentrierte (FERNER, 2000).
Dies verdeutlichten auch die makroskopischen Beobachtungen:

Textfeld: 5. G. resinaceum   
Textfeld: 5. G. resinaceum   
Textfeld: 4. G. applanatum 
Textfeld: 4. G. applanatum

Tangentialschnitt Reaktionszone Holzklötzchen (Platanus spp.) nach 64 Wochen Inkubationszeit. Links: G. lipsiense = schwach besiedelt, nicht überwunden.
Mitte: G. resinaceum = moderat besiedelt und überwunden. Rechts: G. adspersum = stark besiedelt und komplett zersetzt.

Dies bedeutet, dass ein vitaler Baum trotz Befall durch G. lipsiense durchaus bruchsicher sein kann.

Falls Sie Aussagen zu Aggressivität und Holzabbauleistungen von Pilzen benötigen, die häufig bei Ihren Bäumen auftreten, liefern wir Ihnen entsprechende Informationen. Falls zu den Erregern jedoch noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen, führen wir gerne für Sie entsprechende Studien durch.
Bitte setzen Sie sich für genauere Informationen mit uns in Verbindung.


Einige aggressive Holzzersetzer sind in der Lage Reaktionszonen zu überwinden

Laetiporus sulphureus